Stadtmuseum St. Pölten
3100 St. Pölten
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Rathausgalerie: 07:30-13:00 Uhr
Harald Ringbauer vom Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie in Leipzig erhält ERC Starting Grant zur Untersuchung der DNA von Opfern des „Schwarzen Todes“ im Mittelalter!
Harald Ringbauer und sein Team werden die Genome von 500 Opfern des Schwarzen Todes aus St. Pölten sequenzieren und analysieren. Die Ausgrabungen auf dem Domplatz der Stadt dauerten fast ein Jahrzehnt und brachten einen riesigen mittelalterlichen Friedhof mit fast 22.500 Skeletten ans Licht.
Mehr als 500 von ihnen wurden in drei erstaunlichen Massengräbern beigesetzt. Forscher des MPI-EVA haben nun die Todesursache aufgedeckt: In den menschlichen Überresten identifizierten sie DNA von Yersinia pestis, die exakt mit dem Stamm übereinstimmt, der die erste Pestwelle auslöste. „Unser erstes großes Ziel ist es, die einmalige Chance zu nutzen, die uns die große Zahl der jetzt identifizierten Opfer des Schwarzen Todes bietet, um besser zu verstehen, in welcher Beziehung diese Menschen, die alle im Jahr 1350 starben, zu den heute in Europa lebenden Menschen stehen“, sagt Ringbauer. „Neue computergestützte Methoden werden es uns ermöglichen, in die Vergangenheit zu reisen und diese Generation mittelalterlicher Menschen mit den heutigen Europäern in Verbindung zu bringen und die Bevölkerungsstruktur und Demografie über die Jahrhunderte hinweg zu untersuchen.“
Das zweite große Ziel des Teams ist es, anhand der Genome der Opfer des „Schwarzen Todes“ spezifische genetische Merkmale zu identifizieren, die mit einer erhöhten Anfälligkeit oder Resistenz gegen die Krankheit einhergehen.
Nähere Infos dazu unter: