Stadtmuseum St. Pölten
3100 St. Pölten
02742 / 333 2643
Rathausgalerie: 07:30-13:00 Uhr
Die Ausstellung präsentiert die überraschenden Ergebnisse der Ausgrabungen des Jahres 2010 am Domplatz und zeigt erstmals zahlreiche, zum Teil einzigartige Exponate.
Bei den im Jahr 2010 begonnenen Grabungen am St. Pöltner Domplatz konnten u. a. völlig überraschend bedeutende Teile des mittelalterlichen Klosterkomplexes freigelegt werden! Vor allem die Funde aus der aufgedeckten Latrine ermöglichen einen spannenden Blick auf die Lebensgewohnheiten im Kloster des ausgehenden Mittelalters.
Obwohl man durch schriftliche und bildliche Quellen über die Historie des Platzes sehr gut Bescheid wusste, brachte bereits die erste Grabungskampagne zahlreiche Überraschungen ans Tageslicht.
Die römische Epoche konnte stellenweise zwar nur oberflächlich „angekratzt“ werden, dennoch bestätigte sich der Verlauf des in diesem Bereich vermuteten innerstädtischen Straßenzuges. Zahlreiche Funde wie Münzen, Gegenstände aus Bronze oder anderen Materialien sind dieser Zeit zuzuordnen.
Eine der großen Überraschungen lag in der Entdeckung von Mauerstrukturen des spätmittelalterlichen Klosters des heiligen Hippolytus. Ein Teil dieser Mauern umgab offene Höfe, in einem davon war eine Latrine angelegt. In der Verfüllung des Latrinenschachtes fanden sich mehr als 80, teilweise sogar als sensationell zu bezeichnende Fundstücke aus dem ausgehenden 15. Jahrhundert n. Chr. Einzigartig und als Prunkstück hervorzuheben ist ein Beleuchtungsgerät in Form einer weiblichen Figur aus gebranntem Ton, deren Physiognomie stark an heutige Teufels- oder Hexendarstellungen erinnert. Durch die in mühsamer Arbeit aus der Verfüllung heraus geschlemmten Speisereste wie diverse Knochen, Fischgräten, Kerne von Obst und Beeren und dergl. lässt sich nach deren Bestimmung und Auswertung durch Spezialisten ein lebendiges Bild des Klosterlebens im ausgehenden Mittelalter zeichnen.
Alle Exponate dieser Schau werden erstmals in der Öffentlichkeit präsentiert! Im Laufe des August erscheint eine Broschüre zu der Ausstellung