ERNST STÖHR 1860 - 1917 - Zum hundertsten Todestag.

Der St. Pöltner Maler und Graphiker Ernst Stöhr gehörte 1897 zu jenen Künstlern um Gustav Klimt, die mit der Wiener Secession eine revolutionär neue Kunstvereinigung aus der Taufe heben sollten.

Ab dem 22. November zeigt das Stadtmuseum St. Pölten eine Ausstellung zum 100. Todestag des Malers und Graphikers Ernst Stöhr. Stöhr wurde als Sohn eines Instrumentenmachers in St. Pölten geboren und gehörte 1897 zum Künstlerkreis um Gustav Klimt, der die neue, revolutionäre Künstlervereinigung der „Wiener Secession“ aus der Taufe hob.

Stöhr gehörte in den ersten Jahren der Secession zu ihren einflussreichsten Künstlern. Das 12. Heft von „Ver Sacrum“, der Zeitschrift der Wiener Secession, war ausschließlich dem St. Pöltner Künstler  gewidmet und im Jahr 1902 war er federführend an der berühmten „Beethoven-Ausstellung“ beteiligt, für die Gustav Klimt seinen weltbekannten „Beethoven-Fries“ schuf. 1903 schrieb Stöhr die einleitenden Worte zum Katalog der ersten Klimt-Ausstellung in der Secession. Der Architekt des Secessionsgebäudes, Joseph Maria Olbrich, errichtete für den Bruder des Malers, den Arzt Dr. Hermann Stöhr, das künstlerisch herausragende Gebäude in der Kremser Gasse 41. Stöhr schuf die Fassade des Hauses die Figur der Hygieia, als sprechendes Symbol für den Beruf des Bruders.

Die Ausstellung im Stadtmuseum versammelt rund 50 Ölbilder und Graphiken des hochbegabten, aber zeitlebens psychisch höchst labilen Künstlers. Viele Themen, die dem Künstler wichtig waren, wie das Porträt, die Aktdarstellung, die Landschaft – vor allem um den geliebten Wocheiner See im heutigen Slowenien, oder auch „symbolistisch“ zu interpretierende Werke, sind durch herausragende Kunstwerke repräsentiert. Die Arbeiten stammen aus dem Nachlass des Künstlers, der im Stadtmuseum verwahrt wird und aus St. Pöltner Privatbesitz. Die Schau ist bis 8. April im Stadtmuseum zu sehen.