Tag der offenen Tür

Am 24. September 2004 ladet das Stadtmuseum St. Pölten anläßlich der Neueröffnung der Jugendstilabteilung „JUGEND.STIL in St. Pölten“ und der Eröffnung der großen Sonderausstellung „GLAS.KUNST aus böhmen 1880-1940“ von 10 bis 17 Uhr zum Tag der offenen Tür.

Die Jugendstil-Schätze des Museums übersiedeln in den 1. Stock, wo nach vollständiger Renovierung der Räumlichkeiten in Zusammenarbeit mit den jungen Designern Doris Zichtl und Marcello Hrasko eine neue Ausstellungsarchitektur für die Sammlung entwickelt wurde. In dieser „neuen Umgebung“ werden neben den Highlights der St. Pöltner Jugendstilkunst von Charlotte Andri-Hampel, Ferdinand Andri, Ernst Stöhr, Hans Ofner und Joseph Maria Olbrich neue, unbekannte Kunstwerke präsentiert, die teilweise aus Privatbesitz stammen und erstmals in musealem Rahmen gezeigt werden können. So etwa eine Bleistiftzeichnung der Kremser Gasse, die der Wiener Künstler Carl Moll im Jahre 1900 bei einem Besuch im Olbrich-Haus angefertigt hat! Auch ein bislang verschollene Metallarbeit von Bertold Löffler, die dieser für das Erdgeschoß des Hotels „Kaiserin von Österreich“ in der Kremser Gasse angefertigt hat, wird gezeigt. Löffler und Moll gehören ohne Zweifel zu den bedeutendsten Proponenten der Österreichischen Kunst um 1900  – mit den präsentierten Exponaten kann ihre enge Beziehung zum St. Pöltner Künstlerkreis der damaligen Zeit erstmals aufgezeigt werden.
Mehrfach wurden Kunstwerke des Jugendstils aus dem Besitz des St. Pöltner Stadtmuseums in den letzten Jahren im Ausland gezeigt – so waren Werke u.a. in Montreal, Mailand und Paris zu sehen, was ihre hohe Qualität noch einmal deutlich unterstreicht!


In bewährter Mischung werden in der neuen Jugendstilabteilung Gemälde und Grafiken, Skulpturen und Spielzeug, aber auch Möbel und Architekturentwürfe gezeigt.

Mit Rudolf Frass und Rudolf Wondracek brachte St. Pölten zwei bedeutende Schüler des großen Architekten Otto Wagner hervor. So ist es auch kein Wunder, dass in der Architektur der Stadt der Jugendstil besonders deutliche Spuren hinterlassen hat!

Mit der Wiedereröffnung der Jugendstilabteilung wird die erste Phase der Neugestaltung des Stadtmuseums abgeschlossen, die heuer – mit finanzieller Unterstützung der NÖ Stadterneuerung – eingeleitet wurde und im nächsten Jahr fortgesetzt wird.

Passend zur Neueröffnung der großartigen Jugendstil-Abteilung wird eine groß angelegte Sonderausstellung mit Böhmischem Glas aus den Jahren 1880 – 1940 gezeigt. Es sind beeindruckende kunstgewerbliche Objekte, die von den böhmischen Glashütten am Ende des 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts geschaffen wurden. Technische Meisterleistungen in der Glasherstellung sind gepaart mit berückender Schönheit in Form und Dekor dieser Gläser. Viele der bedeutendsten Künstler ihrer Zeit, erwähnt seien etwa Kolo Moser oder Josef Hoffmann, haben Entwürfe für die großen Glasmanufakturen geliefert und so das ihre zu der außergewöhnlich hohen Qualität der böhmischen Hersteller beigetragen. Bis heute entfalten diese zerbrechlichen Kunstobjekte ihren Zauber und begeistern Publikum, aber auch Sammler auf der ganzen Welt. Drei dieser Sammler sind wir zu großem Dank verpflichtet. Sie haben sich für die Dauer der Ausstellung von vielen ihrer – meist über Jahrzehnte gesammelten – Schätze getrennt und uns zur Verfügung gestellt. Für dieses große Vertrauen danke ich allen drei Sammlern sehr herzlich. Es würde wohl kaum jemand für möglich halten, dass alle diese Objekte aus St. Pölten kommen – und doch ist es den Gestaltern dieser Ausstellung gelungen, ausschließlich Gläser zu präsentieren, die in St. Pöltner Privatsammlungen verwahrt werden.
Damit erfüllt das Stadtmuseum eine wichtige Vermittlerfunktion. Es präsentiert Schätze, die bis dato der Öffentlichkeit verborgen blieben in einem besonderen, repräsentativen Rahmen.

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