Stadtmuseum St. Pölten
3100 St. Pölten
02742 / 333 2643
Rathausgalerie: 07:30-18:00 Uhr
Am 28. April 2025 um 18:00 Uhr berichtet Dr. Harald Ringbauer im Stadtmuseum St. Pölten über seine Forschung zu einer der verheerendsten Pandemien der Geschichte.
Sensationelle Funde von 500 Pestopfern in Massengräbern aus dem Mittelalter vom Domplatz St. Pölten stehen im Zentrum des vom Europäischen Forschungsrat gefördertem Projekt EPIDEMIC 2025.
Harald Ringbauer und sein Team werden die Genome von 500 Opfern des Schwarzen Todes aus St. Pölten sequenzieren und analysieren. Die Ausgrabungen auf dem Domplatz der Stadt dauerten fast ein Jahrzehnt und brachten einen riesigen mittelalterlichen Friedhof mit fast 22.500 Skeletten ans Licht. Mehr als 500 von ihnen wurden in drei erstaunlichen Massengräbern beigesetzt. Forscher des MPI-EVA haben die Todesursache aufgedeckt: In den menschlichen Überresten identifizierten sie DNA von Yersinia pestis, die exakt mit dem Stamm übereinstimmt, der die erste Pestwelle auslöste. „Unser erstes großes Ziel ist es, die einmalige Chance zu nutzen, die uns die große Zahl der jetzt identifizierten Opfer des Schwarzen Todes bietet, um besser zu verstehen, in welcher Beziehung diese Menschen, die alle im Jahr 1350 starben, zu den heute in Europa lebenden Menschen stehen“, sagt Ringbauer.
Ein weiteres Ziel des Teams ist es, anhand der Genome der Opfer des „Schwarzen Todes“ spezifische genetische Merkmale zu identifizieren, die mit einer erhöhten Anfälligkeit oder Resistenz gegen die Krankheit einhergehen. Modernste Archäogenetik kommt zur Entschlüsselung der menschlichen Genome am Leipziger Max Planck Institut zum Einsatz. Die komplette Sequenzierung dieser mittelalterlichen Genome wird einen entscheidenden Durchbruch bringen.
Nähere Infos dazu unter:
Im Anschluss an den Vortrag lädt das Stadtmuseum zu einem Imbiss.
Die Veranstaltung ist ausgebucht! Wir bitten um Verständnis!