Zeit ist Geld - 250 Jahre Papiergeld in Österreich

Geld ist seit tausenden Jahren Begleiter des menschlichen Lebens. Im 18. Jahrhundert reichten Gold und Silber nicht mehr aus, um die Kriege und Hofhaltungen der Fürsten zu finanzieren. Daher wurden bedruckte Zettel in Umlauf gebracht, die nun die Funktion von Gold- und Silbermünzen übernehmen sollten. In Österreich geschah dies 1762 durch Kaiserin Maria Theresia.

Der „Materialwert“ wurde zum „Nominalwert“. Die Bevölkerung schenkte dem nicht immer Vertrauen. Eine „Verschlechterung“ des Wertes, erst durch Beimengen unedler Metalle zu Münzen oder später durch Verweigern der Einlösung von Banknoten, war immer schon Anlass für wirtschaftliche Krisen bis hin zu Volksaufständen.
Heute ist nur mehr ein Bruchteil des Geldvermögens als Metall- oder Papiergeld in Umlauf. Trotz modernster elektronischer Zahlungsmethoden sind Münzen und Banknoten im Alltag aber nach wie vor unverzichtbar.
Politische und wirtschaftliche Umbrüche gingen oft mit Veränderungen von Währungen einher. Mehrmals wurde mühevoll erworbenes Geldvermögen entwertet oder gar vernichtet. In Österreich geschah dies in den Jahren 1815, 1938 und auch 1945. Besonders dramatisch in ihren Auswirkungen war die Inflation von 1914 bis 1924. Doch das nach Ende des Zweiten Weltkrieges bitterarme Land zählte wenige Jahrzehnte später zu den reichsten unseres Planeten. Diese „Wirtschaftswunderjahre“ sind untrennbar mit der Schilling-Währung verbunden. Sie sind auch das Ergebnis der längsten Friedensperiode Europas. Diese verdanken wir auch der schrittweisen Vereinigung des Kontinents zur Europäischen Union.
Das wichtigste Symbol dieser Union ist die 2002 eingeführte und heute in 17 Ländern gültige gemeinsame Währung – der Euro. Beide – Union und Euro – stehen gegenwärtig vor großen Herausforderungen. Daran ist aber nicht „der Euro“ schuld. Geld ist ja nicht nur ein „materieller Wertmesser“, sondern auch ein hochsensibler Indikator für Wirtschaft und Politik.
Ein Blick zurück in unsere „Geldgeschichte“ lässt uns auch heutige Zusammenhänge und Entwicklungen besser verstehen. Dabei sollten wir bedenken, dass „Geld“ nicht nur ein wirtschaftlicher Faktor, sondern auch eine menschliche Kulturleistung ist, ohne die unser Leben schwer vorstellbar wäre.

Zu sehen sind Originale aus der Sammlung von Dr. Erik Eybl/Wien. www.plakatmuseum.at; Ausstellungsgestaltung: Dr. Erik Eybl und Wolfgang Rosner

 In Kooperation mit der Sparkasse NÖ Mitte West AG.